Ideen für eine andere Zukunft

Profit­gierige Unter­nehmen und korrupte Regierungen unter­höhlen den recht­lichen Status von Natur- und Indigena-­Schutzgebieten oder streichen einfach die Gelder für die Behörden, die einst zu ihrem Schutz abgestellt wurden. Verstösse werden nicht mehr geahndet, weil Richter und Staats­anwälte bedroht und ermordet werden oder die Anweisung haben, nichts mehr zu tun. Die Idee der Schutz­gebiete stösst so an Grenzen. Was aber könnte den Regen­wald wirklich schützen?

In "Die Hüter der Quellen" stellen wir ein Konzept vor, wie die Wasserresourcen und die Quellgebiete des Amazonas geschützt werden.

Wir sind in dieser Multimedia­produktion der Frage nachge­gangen und stellen vier Ideen vor. Allen liegt der Gedanke zugrunde, dass die Mensch­heit lernt, mit der Natur in Harmonie zu leben und ihre Ressourcen für eine effektivere und nach­haltigere Art des Wirtschaftens zu nutzen.

Inspirier­ende Reise zu anderen Modellen

"Syntropie statt Monotonie." Der Schweizer Forscher Ernst Götsch lehrt Grossgrundbesitzern, wie man mit uralten Methoden nachhaltige und gleichzeitig wirtschaftliche Landwirtschaft in grossem Stil betreiben kann.
"Die Felder des Überflusses" wurden über Jahrtausende von Indigenen angelegt. Eine Rückbesinnung auf Zeiten ohne Not.

Unsere Reise beginnt an der Quelle der Amazonas-­Flüsse im Hoch­land der Anden, führt über den organisierten Wider­stand gegen Erdöl­förderung im Regen­wald, in die wieder entdeckten Wald­gärten indigener Gemeinden und endet in den Soja­feldern, die sich von Süden her kommend in den Regen­wald hinein­fressen.

Wir stellen inspirier­ende Menschen vor wie den Schweizer Agronomen Ernst Götsch, der eine Agroforst­-Revolution für die Land­wirtschaft vorantreibt, oder den ecuadoria­nischen Ökonomen Alberto Acosta, Mitglied im Internationalen Tribunal für die Rechte der Natur, der einen neuen Lebensstil propagiert, basierend auf der indigenen Philosophie vom „Guten Leben“.

"Leben in Harmonie." Danach streben die Kichwa in Sarayaku und müssen sich dabei gegen die geballte Macht der Erdölindustrie behaupten.
Weitere Fakten zum Amazonas

Die Bäume am Amazonas nehmen pro Jahr rund zwei Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmos­phäre auf.


Rund 35 Millionen Menschen leben im Amazonas­becken. Davon sind rund 400 verschiedene indigene Stämme. Einige davon leben in völliger Abge­schiedenheit.


Der Amazonas ist der zweit­längste Fluss der Welt und der mit dem grössten Wasser­volumen.


Dank des Amazonas­beckens ist Brasilien das Land mit den grössten Süsswasser­reserven welt­weit - 6.950 km3 oder rund 20%.


Ursprüng­lich floss der Amazonas Richtung Westen, bis tektonische Ver­schiebungen vor 100 Mio. Jahren die Anden-­Bergkette aufwölbten und der Fluss seinen Kurs änderte.


Auch wenn die dichte Vege­tation hohe Frucht­barkeit vortäuscht, ist der Boden am Amazonas sehr nährstoff­arm.


Nahe der Erde ist es ausser­dem dunkel: nur 1% des Sonnen­­lichts schafft es durch das dichte Blätter­­dach bis nach unten.


Ein Regen­­tropfen braucht für den Weg bis zu 10 Minuten.


Natür­lichen Dünger – insbesondere Phosphor – bekommt der Amazonas durch Staub­­partikel aus der Sahara, die vom Wind über den Ozean getragen werden und über den Regen­wald abregnen.

Quellen: OCTA, WWF, Green­peace, INPE, RAISG

INTERVIEW MIT Antonio Nobre

Fliegende Flüsse

Der Experte vom Institut für Weltraumforschungen (INPE) hat die Rolle des Amazonas für das Weltklima erforscht und warnt vor „menschengemachten Wüsten“ durch die Abholzung. Es wäre das Ende für Brasiliens Landwirtschaft.

Interview lesen

INTERVIEW MIT Margie Moss

Wissen gegen Gier

Die Pilotin und Fotografin hat nicht nur die Schönheiten Amazoniens dokumentiert, sondern ein Lehrbuch über Amazonien entworfen. Denn die Brasilianer glauben, ihre Ressourcen seien unendlich, sagt sie. Moss setzt deshalb auf Aufklärung der Jugend. Interview lesen